So schmeckt die Hopfenernte!
Sinneseindrücke kann man nicht hervorholen wie ein Fotoalbum. Doch wer kennt sie nicht, die...
Wenn wir unser Hopfengut mit einem Wort beschreiben müssten, wäre es wohl „dynamisch“. Alles ist im Fluss, mal in gemütlicher Bewegung, mal wild, reißend und packend. Nach einigen ruhigen Monaten der Besinnung haben wir das Vergnügen, endlich wieder über eine nicht unbedeutende Neuerung zu berichten.
Geneigte Leser wissen, dass wir im Jahr 2020 die Umstellung auf ökologische Landwirtschaft gewagt haben. Das Potenzial eines funktionierenden Ökosystems im Hopfengarten zu entdecken, war für uns augenöffnend. Die damit einhergehende Hopfenqualität halten wir in vielerlei Hinsicht für überragend, doch die Ertragsleistung darf natürlich nicht außer Acht gelassen werden.
Die Grundlage für einen guten Ertrag ist die richtige Pflanzenernährung. Schnell verfügbarer Stickstoff führt direkt zu starkem Zuwachs im Hopfengarten. Doch durch den Einsatz dieser Dünger steigt zugleich das Risiko von Auswaschungen und negativen Effekten auf die Boden- und Pflanzengesundheit. Wir verfolgen daher das Ziel, natürliche Stickstoffquellen zu verwenden, um die Nachteile von Düngemaßnahmen zu reduzieren. So weit, so gut. Doch welcher organische Stoff stammt aus nachhaltiger Quelle und ist tatsächlich in ausreichender Menge verfügbar?
Uropa Bernhard hatte wohl eine ähnliche Ausgangssituation wie wir heute. Alte Aufzeichnungen zeigen, dass seine Erträge erstaunlich üppig waren und sich sehen lassen konnten. Das nahmen wir zum Anlass, in unserem Archiv nach den Bewirtschaftungspraktiken vergangener Zeiten zu forschen. Die Entdeckung: Viele der damaligen Methoden erinnern an moderne Bioanbau-Empfehlungen. Unglaublich, wie viel Wissen damals schon vorhanden war. Und unglaublich, wie viel davon im Laufe der Jahrzehnte verloren ging und gerade erst wieder neu entdeckt wird.
In einem beinahe schon antik anmutenden Lehrbuch von Wilhelm Linke stießen wir auf den Satz: „...Stallmist ist die Grundlage des Hopfenanbaus.“ Und tatsächlich baute Uropa Bernhard nicht nur Hopfen an, sondern hielt auch Rinder, bestellte Grünland und Obstplantagen. Verzettelung? Oder vielmehr ein durchdachtes Kreislaufdenken? Rinder lieferten demnach nicht nur Milch und Fleisch, sondern bildeten durch den entstehenden Mist zugleich das Rückgrat der Hopfendüngung.
Hopfenanbau bietet durchaus sinnvolle Nährstoffkreisläufe durch die Verwendung der Ernteüberreste. Doch für ein agrarisches Perpetuum mobile, einen sich selbst antreibenden Nährstoffkreislauf, fehlt noch ein ganzes Stück. Aber nicht weniger ist unser Ziel. Daher die Schlussfolgerung: Wir brauchen Mist! Und zwar viel Mist!
Genau auf dieser Grundlage entstand eine neue Idee. Anfangs nicht ganz ernst gemeint, mittlerweile spruchreif. Ihr ahnt, wo die Reise hingeht? Wir nehmen Euch mit und berichten mehr in der nächsten Woche!
Quellenangabe: Linke, W. (1950). Der Hopfenbau: Eine Anleitung für Praxis und Unterricht über Anbau, Pflege, Schädlingsbekämpfung und Ernte. Verlag Hans Carl
Sinneseindrücke kann man nicht hervorholen wie ein Fotoalbum. Doch wer kennt sie nicht, die...
Vier harte Jahre der Planung, ein anspruchsvoller Genehmigungsprozess und eine beängstigende...
Heute ist der 15.08. und es sind nur noch wenige Tage bis unsere Hopfenernte 2021 beginnt. Es...